Hämorrhoidalleiden
Verödung / Sklerosierungsbehandlung
Die Verödung der Hämorrhoiden (Sklerosierung) wird über das Proktoskop bei der Enddarmspiegelung (Proktoskopie) durchgeführt. Diese Methode findet Anwendung bei vergrößerten Hämorrhoiden im Stadium Grad 1-2. Hierbei wird eine Lösung (Polidocanol/Äthoxysklerol) in die Hämorrhoiden gespritzt. Hierbei handelt es sich um die sog. Sklerosierungsbehandlung nach Blond. Die von uns bevorzugte Methode. Da die Hämorrhoidenzone unempfindlich ist, ist diese Behandlung weitestgehend schmerzfrei. Durch das Einspritzen der Lösung in die Hämorrhoiden kommt es zu einer sterilen Entzündung, die dazu führt, dass die Gefäße schrumpfen, der Blutstrom in die Hämorrhoiden gedrosselt wird und diese etwas schrumpfen bzw. sich nicht weiter vergrößern. Oft muss auch mehrfach in kürzeren Abständen verödet werden, um einen Erfolg zu erzielen, je nach Ausprägung/Vergrößerung der Hämorrhoiden. Nachteil der Sklerosierungsbehandlung ist, dass kein vergrößertes Gewebe dauerhaft reduziert wird und es im Verlauf von nicht selten 1-3 Jahren erneut zu Beschwerden kommt.
Gummibandligatur
Hierbei werden auch über das Proktoskop mit einer bestimmten Vorrichtung meistens in sechs- achtwöchigen Abständen elastische Gummiringe an die Basis eines Hämorrhoidalknotens gesetzt. Diese Methode findet Anwendung bei vergrößerten Hämorrhoiden im Stadium Grad 2, in besonderen Situationen auch im Stadium 3. Dies führt dazu, dass das abgeschnürte Gewebe nach 1-2 Wochen abstirbt und bei einer Entleerung oft unbemerkt abfällt. Bei dieser Behandlung kann es zu einem Druckgefühl, Ziehen im Analkanal oder selten zu etwas Schmerzen kommen. An der Stelle, wo das Gewebe abfällt, kann es in seltenen Fällen (ca. 1-2%) zu einer stärkeren Blutung kommen, welche selten eine Untersuchung in Narkose mit operativer Blutstillung erforderlich macht. Eventuelle Schmerzen, unangenehmes Zug- oder Druckgefühl nach dem Setzen einer Gummibandligatur kann durch die Einnahme von Ibuprofen- oder Diclofenac-Schmerztabletten gebessert werden. Nach 5 Jahren haben 30-40% der Patienten erneut Beschwerden.